Erzwungenes Starten einer VM

Wenn Sie den Start einer VM erzwingen möchten, können Sie die Schaltfläche Erzwungenes Starten auf der Seite VIRTUELLE MASCHINEN verwenden. Die Schaltfläche Erzwungenes Starten ist jedoch nur dann aktiv, wenn die everRun Availability Console meldet, dass der Partnerknoten ausgeschaltet oder aus anderem Grund nicht erreichbar ist. Wenn Sie Erzwungenes Starten verwenden, um eine VM online zu bringen, umgehen Sie manuell die Sicherheitsprüfungen des Systems zum Schutz Ihrer Daten. Verwenden Sie Erzwungenes Starten also mit Bedacht und nur, wenn Ihnen die Konsequenzen vollkommen bewusst sind.

Achtung: Lesen Sie dieses gesamte Thema aufmerksam durch und beraten Sie sich mit Ihrem autorisierten Stratus-Servicemitarbeiter, bevor Sie auf Erzwungenes Starten klicken. Der Servicemitarbeiter kann Ihr System prüfen, darunter auch das Datum der letzten Volumesynchronisierung, und dann die Auswirkungen des Erzwungenen Startens mit Ihnen besprechen. Sie können dann gemeinsam mit Ihrem Servicemitarbeiter entscheiden, ob der Start der VM erzwungen werden soll oder nicht.

Wenn Sie eine VM über die Schaltfläche Erzwungenes Starten online bringen, wählen Sie einen Knoten aus (d. h. den erreichbaren Knoten), auf dem die VM erzwungenermaßen starten soll. Alle Daten auf diesem Knoten werden als gültig markiert, unabhängig vom tatsächlichen Zustand der Daten (Status der Daten, letzte Synchronisierung, Zustand des Volumes usw.).

Während des erzwungenen Startens werden die Volumes der VM mit dem Datum und der Uhrzeit gekennzeichnet, zu dem das erzwungene Starten eingeleitet wurde. Die AX-Komponenten der VM (also das AX-Paar der VM) verwenden die Daten auf den Volumes der VM und melden den Status der Daten, um zu ermitteln, welche AX die aktuellen Volume-Informationen enthält. Der Prozess Erzwungenes Starten übergeht die eingebaute Logik, die verhindert, dass eine VM in einem Split-Brain-Zustand ausgeführt wird. Wenn das AX-Paar nicht kommunizieren kann, tritt eine Split-Brain-Bedingung auf und schädigt die Datenintegrität (Informationen zur Split-Brain-Bedingung finden Sie unter Erstellen einer SplitSite-Konfiguration).

Warnungen: Verwenden Sie Erzwungenes Starten nicht in den folgenden Situationen:
  • Mindestens ein Volume ist das Ziel einer nicht abgeschlossenen Spiegelkopie auf dem Knoten, auf dem Sie das erzwungene Starten ausführen wollen.
  • Das Ziel einer unvollständigen Spiegelkopie ist in keinem guten Zustand und ist auch nach einem erzwungenen Starten nicht verfügbar.
  • Die Volumes sind nicht synchronisiert. Die folgenden zwei Situationen sind Beispiele:
    • Beide AX der VMs müssen Zugriff auf alle Datenvolumes der VM haben.
    • Bei einem System mit mehreren Volumes ist es erforderlich, dass beide AX ausgeführt werden, damit die VM Zugriff auf alle ihre Volumes hat, da jeder Knoten eine Kopie eines anderen Volumes mit grünem Prüfhäkchen hat und die Spiegelkopie des Volumes auf dem jeweils anderen Knoten kein grünes Prüfhäkchen hat.
  • Beide Knoten sind erforderlich, da mehrere VMs verschlechtert sind, aber trotzdem auf dem jeweils anderen Knoten ein grünes Prüfhäkchen haben. (Zum Beispiel: Knoten0 hat ein gutes Startvolume, aber ein schlechtes Datenvolume, während Knoten1 ein schlechtes Startvolume, aber ein gutes Datenvolume hat.)

Wenn Sie das erzwungene Starten auf einem System mit veralteten Volumes ausführen, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren autorisierten Stratus-Servicemitarbeiter. Wenn beide Knoten eingeschaltet sind und mit der Synchronisierung der Daten begonnen haben, verwendet das System Daten von der VM, deren Start Sie erzwungen haben, und Sie können die Daten auf dem Knoten, der nicht erreichbar war, nicht wiederherstellen.

Unter bestimmten Umständen ist es eventuell möglich, dass Sie Daten wiederherstellen können, nachdem Sie das erzwungene Starten auf einem System mit veralteten Volumes ausgeführt haben:

Wenn Ihr System alle genannten Bedingungen erfüllt, wenden Sie sich an Ihren autorisierten Stratus-Servicemitarbeiter, um Unterstützung zum Wiederherstellungsprozess zu erhalten.

Wenn Sie sich entschieden haben, den Start einer VM zu erzwingen, bereiten Sie den Vorgang mit den entsprechenden erforderlichen Verfahren vor.

Voraussetzungen:
  • Prüfen Sie alle Volumes manuell, um sicherzustellen, dass Sie sie sicher übergehen können. Zum Beispiel muss der Volumezustand ein grünes Prüfhäkchen aufweisen und die Datenträgersynchronisierung muss abgeschlossen sein.

  • Vergewissern Sie sich, dass beide AX-Komponenten der VM miteinander kommunzieren können und zulassen, dass die Systemprozesse den Zustand jedes Volumes ermitteln. Um einen Split-Brain-Zustand zu verhindern, müssen Sie sicherstellen, dass die beiden AX-Komponenten der VM ihren Status kommunizieren und ermitteln können, welche AX gute Daten- und gute Startvolumes hat.

  • Wenden Sie sich an Ihren autorisierten Stratus-Servicemitarbeiter.

So führen Sie den erzwungenen Start einer VM durch

Nachdem Sie sich mit Ihrem autorisierten Stratus-Servicemitarbeiter beraten und entschieden haben, den Start einer VM zu erzwingen, gehen Sie wie nachstehend beschrieben vor. In den Beispielen ist Knoten0 offline, Knoten1 ist der primäre Knoten und VM-1 wurde gestoppt.

  1. Klicken Sie in der everRun Availability Console auf der linken Seite auf Virtuelle Maschinen.
  2. Öffnen Sie die Seite Virtuelle Maschinen.
  3. Wählen Sie auf der Seite Virtuelle Maschinen die gestoppte VM aus, deren Start Sie erzwingen möchten (im Beispiel VM-1).
  4. Klicken Sie im unteren Fensterbereich auf die Schaltfläche Starten.

    Die VM beginnt zu starten. Der Start wird fortgesetzt, bis die Zeitüberschreitung erreicht wird, dies können 5 Minuten sein. Nach Erreichen der Zeitüberschreitung wird die Schaltfläche Erzwungenes Starten verfügbar.

  5. Klicken Sie auf Erzwungenes Starten, um den Start der VM zu erzwingen.

    Es wird eine Warnung angezeigt, in der Sie gefragt werden, ob Sie ganz sicher wissen, auf welchem Knoten sich die aktuellsten VM-Daten befinden. In der Warnung werden Sie auch darauf hingewiesen, dass es zu einem Datenverlust kommen kann. Außerdem wird in einer Meldung angegeben, auf welchem Knoten Sie den Start der VM erzwingen können.

    Achtung: Wenn Sie für den Vorgang Erzwungenes Starten den falschen Knoten wählen, werden Daten beschädigt.

    Sie müssen den Knoten (Knoten0 oder Knoten1) angeben wie in der Meldung angezeigt. Die folgende Meldung ist ein Beispiel:

           
        Erzwungenes Starten von VM-1  
      FAHREN SIE NICHT FORT, WENN SIE NICHT ABSOLUT SICHER SIND, AUF WELCHEM KNOTEN SICH IHRE AKTUELLSTEN VM-DATEN BEFINDEN. ES KANN ZU DATENVERLUSTEN KOMMEN.  
           
        Der erzwungene Start kann nur für Knoten1 ausgeführt werden.  
        Wenn Sie die VM auf Knoten1 starten möchten, geben Sie Knoten1 ein:  
           Knoten1  
        OK ]Abbrechen ]  
           
  6. Klicken Sie auf OK, um den Start des Knotens (im Beispiel Knoten1) zu erzwingen. (Oder klicken Sie auf Abbrechen, um den Vorgang abzubrechen.) Während der Prozess zum erzwungenen Starten beginnt und fortgesetzt wird, werden weitere Bestätigungsmeldungen angezeigt, bevor die VM startet und die Daten für das System als gültig markiert werden.

    Die VM wird ausgeführt. Auf der Seite Virtuelle Maschinen wird die VM mit einer Warnung angezeigt, da der Knoten (im Beispiel Knoten0) immer noch offline ist.

    Nachdem der sekundäre Knoten ins das System zurückgebracht wurde, werden alle Daten vom Knoten, der die VM ausführt, synchronisiert. In unserem Beispiel werden also alle Daten von Knoten1 zu Knoten0 synchronisiert.

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