Importieren einer OVF- oder OVA-Datei

Importieren Sie eine OVF-Datei (Open Virtualization Format) oder eine OVA-Datei (Open Virtual Appliance/Application) aus einem System, wenn Sie eine VM von einem System auf ein anderes übertragen möchten oder wenn Sie ein Abbild, das Sie erstellt haben, auf dasselbe System zurück übertragen möchten, um die Original-VM wiederherzustellen oder zu duplizieren. (Um eine physische Maschine (PM) oder virtuelle Maschine (VM) ohne eine OVF- oder OVA-Datei in ein System zu übertragen, lesen Sie Migrieren einer physischen oder virtuellen Maschine in ein System.)

Sie können die VM importieren oder wiederherstellen. Beim Importieren einer VM wird eine neue Instanz der VM mit eindeutigen Hardware-IDs erstellt. Beim Wiederherstellen einer VM wird eine identische VM mit denselben Hardware-IDs (SMBIOS UUID, Systemseriennummer und MAC-Adressen, falls im VM-Abbild bereitgestellt) erstellt, die das Gastbetriebssystem und Anwendungen möglicherweise für die Softwarelizenzierung benötigen. Um Konflikte mit der Original-VM zu vermeiden, stellen Sie eine VM nur dann wieder her, wenn Sie sie in das everRun-System übertragen und auf dem Quellsystem nicht mehr verwenden möchten.

In diesem Thema wird beschrieben, wie Sie eine OVF- oder OVA-Datei von einem lokalen Computer, einem USB-Gerät oder einem Remotedateisystem wie einem NFS-Export oder einer Windows-Freigabe (CIDS-Freigabe, zum Beispiel Samba) importieren. Wenn Sie eine vorhandene VM auf demselben System wiederherstellen möchten, um die VM zu überschreiben und aus einer früheren Sicherungskopie wiederherzustellen, lesen Sie Ersetzen/Wiederherstellen einer virtuellen Maschine aus einer OVF-Datei. Wenn Sie eine OVF-Datei aus einem Avance-System oder einem everRun MX-System importieren müssen, lesen Sie Importieren einer OVF-Datei aus einem Avance-System oder Importieren einer OVF-Datei aus einem everRun MX-System.

Hinweise:  
Voraussetzung:

Bevor Sie ein VM-Abbild aus einer OVF-Datei importieren, verwenden Sie die everRun Availability Console auf dem Quellsystem, um eine VM (siehe Exportieren einer virtuellen Maschine) oder einen Snapshot (siehe Exportieren eines Snapshots) in OVF- und VHD-Dateien auf einer unterstützten Netzwerkfreigabe oder auf einem USB-Gerät zu exportieren. Kopieren Sie diese Dateien auf Ihren Verwaltungscomputer oder stellen Sie das USB-Gerät oder die Netzwerkfreigabe auf dem everRun-Zielsystem bereit wie unter Bereitstellen eines USB-Geräts oder eines über das Netzwerk bereitgestellten Ordners im everRun-System beschrieben und verwenden Sie dann die everRun Availability Console auf dem Zielsystem, um die OVF- und VHD-Dateien zu importieren.

Erstellen Sie die OVA-Datei auf einem VMware-System, bevor Sie ein VM-Abbild aus einer OVA-Datei importieren. Das everRun-System unterstützt VMware-OVA-Dateien, die eine Metadatendatei und eine oder mehrere Datenträgerabbilddateien enthalten.

So importieren Sie eine OVF- oder OVA-Datei

  1. Melden Sie sich bei der everRun Availability Console auf dem Zielsystem an.
  2. Wenn Sie eine VM von einem USB-Gerät oder aus einer Netzwerkfreigabe importieren (statt vom PC, auf dem die everRun Availability Console ausgeführt wird), stellen Sie das Gerät bzw. die Freigabe auf dem everRun-System bereit wie unter Bereitstellen eines USB-Geräts oder eines über das Netzwerk bereitgestellten Ordners im everRun-System beschrieben.
  3. Klicken Sie auf der Seite Virtuelle Maschinen (siehe Die Seite „Virtuelle Maschinen“) auf Importieren/Wiederherstellen, um den Assistenten zum Importieren/Wiederherstellen virtueller Maschinen zu öffnen.
  4. Wählen Sie eine der folgenden Optionen:

    • Import von meinem PC – Importiert die VM vom PC, auf dem die everRun Availability Console ausgeführt wird.

      Hinweis: Beim Import von einem PC können Sie nicht „Durchsuchen“ verwenden, um VMware-OVF- und -OVA-Dateien auszuwählen, Sie können aber alle anderen Methoden verwenden, um VMware-OVF- und -OVA-Dateien zu importieren.

      Klicken Sie auf Weiter und dann auf Durchsuchen, um die gewünschte Datei auf einem lokalen Computer zu finden.

    • Import über USB – Importiert die VM von einem USB-Stick, der im everRun-System bereitgestellt wird.

      Klicken Sie auf Weiter und wählen Sie dann eine Partition aus dem Pulldownmenü aus. Klicken Sie auf OVFs/OVAs auflisten und wählen Sie die gewünschte Datei aus dem Pulldownmenü aus. Sie können auch nach einer Datei suchen, indem Sie den Dateinamen oder einen Teil davon in das Feld In Dateien suchen eingeben. Es werden OVA-Dateien aufgelistet, deren Name mit Ihrer Eingabe übereinstimmt und die sich in verschiedenen Verzeichnissen befinden:

      • Mit dem übergeordneten Verzeichnis (root) als Suchverzeichnis werden Dateien aufgeführt, die sich im übergeordneten Verzeichnis (root) oder in dessen Unterverzeichnissen befinden.
      • Mit einem untergeordneten Verzeichnis als Suchverzeichnis werden Dateien aufgeführt, die sich in diesem Unterverzeichnis oder im übergeordneten Verzeichnis (root) befinden.
    • Import aus Remote-/Netzwerk-Windows-Freigabe (CIFS/SMB) – Importiert die VM aus einer Windows-Freigabe in Ihrem lokalen Netzwerk. Beachten Sie, dass die maximale Länge des Pfads zur VM, einschließlich VM-Name, 4096 Zeichen beträgt.

      Klicken Sie auf Weiter und geben Sie Werte für Benutzername und Kennwort ein. Geben Sie für Repository einen Wert im Format \\Maschinen_URL\Freigabename ein (zum Beispiel \\192.168.1.34\MeineOVFsfürExport). Klicken Sie dann auf OVFs/OVAs auflisten und wählen Sie die gewünschte Datei aus der Liste aus.

    • Import aus Remote-/Netzwerk-NFS – Importiert die VM aus einer NFS-Freigabe in Ihrem lokalen Netzwerk. Beachten Sie, dass die maximale Länge des Pfads zur VM, einschließlich VM-Name, 4096 Zeichen beträgt.

      Klicken Sie auf Weiter und geben Sie für Repository die URL des Remotesystems im Format nnn.nnn.nnn.nnn/ordnername ein (geben Sie nicht http:// oder https:// ein).

      Klicken Sie auf OVFs/OVFs/OVAs auflisten, um eine Liste aller Dateien im Remoteordner zu sehen. Wählen Sie die gewünschte Datei zum Importieren aus. Sie können auch nach einer Datei suchen, indem Sie den Dateinamen oder einen Teil davon in das Feld In Dateien suchen eingeben, oder die Liste neu ordnen, indem Sie auf eine Spaltenüberschrift klicken (Name, Geändert am oder Größe). Klicken Sie auf den Dateinamen, um die Datei auszuwählen, und dann auf Weiter.

    Wenn Sie eine OVA-Datei ausgewählt haben, fahren Sie mit dem nächsten Schritt fort (der Import ist für OVA-Dateien die einzige Option).

    Wenn Sie eine OVF-Datei ausgewählt haben, klicken Sie auf Weiter. Es werden Meldungen eingeblendet, um zu bestätigen, ob es sich um eine mit everRun erstellte Datei handelt und ob Sie die Option haben, die VM zu importieren oder wiederherzustellen. Wenn Sie eine mit everRun erstellte OVF-Datei auswählen, können Sie die Datei importieren oder wiederherstellen, und Sie können optional die folgende Meldung einblenden:

    Bei der Wiederherstellung einer VM wird versucht, die Hardware-ID und die MAC-Adressen aller Netzwerkschnittstellen beizubehalten. Wählen Sie Wiederherstellen nur, wenn Sie eine bestimmte Instanz einer VM wiederherstellen möchten und dies die einzige Kopie dieser VM auf allen Systemen in Ihrem Netzwerk sein wird. Eine Wiederherstellung erfolgt in der Regel, um eine VM aus einer zuvor erstellten Sicherung wiederherzustellen. Wählen Sie Importieren, wenn Sie von einer VM einem Referenzabbild erstellen oder klonen möchten, da dabei eine eindeutige Hardware-ID und eindeutige Mac-Adressen zugewiesen werden.
  5. Wählen Sie Importieren (scrollen Sie im Fenster nach unten, falls nötig). (Bei einer mit everRun erstellten OVF-Datei können Sie auch Wiederherstellen wählen. Weitere Informationen finden Sie unter Ersetzen/Wiederherstellen einer virtuellen Maschine aus einer OVF-Datei.)

  6. Der Assistent zeigt das Fenster Import virtueller Maschine vorbereiten an und fordert Sie auf, ggf. zusätzliche Dateien hochzuladen. Wenn Sie dazu aufgefordert werden, wählen Sie die entsprechenden Dateien für jedes mit der VM verknüpfte Volume aus.

  7. Wenn Sie eine OVF-Datei ausgewählt haben, können Sie die Informationen prüfen und ggf. bearbeiten (möglicherweise müssen Sie im Fenster nach unten scrollen):

    • Name, Start-Schnittstelle, CPU und Arbeitsspeicher

      Zeigt den Namen der VM, die Start-Schnittstelle, die Anzahl der vCPUs und den Gesamtarbeitsspeicher an, den die VM verwenden kann. Bearbeiten Sie die Informationen, falls nötig. (Sie können die Start-Schnittstelle nicht ändern; das System importiert diese Einstellung aus der OVF- oder OVA-Datei.)

    • Speicher

      Zeigt den Namen, die Größe, das Ziel und die Sektor-Größe für jedes Volume an. Wählen Sie in der Spalte Erstellen ein Kästchen für ein Volume aus, um einen Speichercontainer für das Volume im System zuzuweisen (das Startvolume ist erforderlich). Wählen Sie in der Spalte Daten wiederherstellen ein Kästchen aus, um Daten für ein Volume aus der VHD-Datei zu importieren.

      Falls das everRun-Zielsystem mehrere Speichergruppen hat, können Sie auch die Speichergruppe wählen, in der jedes Volume erstellt werden soll. Achten Sie darauf, dass Sie eine Zielgruppe auswählen, welche die Sektorgröße des zu importierenden Volumes unterstützt (siehe Planen von VM-Speicher), und wählen Sie die Sektorgröße, die mit dem des Quellvolumes übereinstimmt (der Import-Assistent kann die Sektorgröße eines Volumes nicht konvertieren). Beachten Sie, dass das Startvolume eine Sektorgröße von 512B haben muss. Sie können die Sektorgröße, entweder 4K oder 512B, nur für Daten-Datenträger auswählen.

    • Netzwerk

      Zeigt die verfügbaren Netzwerke an. Sie können ein Netzwerk entfernen oder ein noch nicht zugeordnetes hinzufügen. Sie können für jedes ausgewählte Netzwerk auch eine MAC-Adresse angeben. Mindestens ein Netzwerk muss immer vorhanden sein.

      Die Gesamtzahl der Netzwerke darf nicht die Anzahl der Unternehmensnetzwerke im everRun-System überschreiten. Wenn Sie die VM aus einer OVF-Datei importieren, können Sie im Assistenten auswählen, welche Netzwerke entfernt werden sollen. Wenn Sie die VM aus einer OVA-Datei importieren, ignoriert das System während des Importvorgangs die überzähligen Netzwerke automatisch. In beiden Fällen können Sie vor oder nach dem Import der VM zum Wiederherstellen der Netzwerkverbindungen weitere Unternehmensnetzwerke zum everRun-System hinzufügen.

  8. Deaktivieren Sie wahlweise das Kontrollkästchen Virtuelle Maschine nach Import automatisch starten, wenn Sie die Ressourcen der VM vor dem ersten Starten neu zuweisen möchten.
  9. Klicken Sie auf Importieren, um den Import der VM zu starten. Oder klicken Sie auf Abbrechen, um den Vorgang abzubrechen.

    Der Assistent zeigt den Fortschritt an. Wenn die Übertragung abgeschlossen ist, klicken Sie auf Fertig, um den Assistenten zu schließen.

    Hinweis: Importierte Volumes werden bereits auf der Seite Volumes der everRun Availability Console angezeigt, während der Importprozess noch ausgeführt wird. Sie sollten keines dieser importierten Volumes verbinden oder entfernen, bis im Importfenster angezeigt wird, dass der Prozess abgeschlossen ist; andernfalls kann der Import nicht korrekt beendet werden.
  10. Verwenden Sie ggf. den Assistenten Virtuelle Maschine neu zuweisen, um der VM zusätzliche Ressourcen zuzuordnen wie unter Neuzuweisen von VM-Ressourcen beschrieben. Wenn Sie zusätzlichen Speicherplatz in den einzelnen Volume-Containern für Snapshots zuweisen möchten, lesen Sie Erweitern eines Volume-Containers im everRun-System.

    Klicken Sie nach dem Neuzuweisen von Ressourcen zur VM auf Start, um die VM neu zu starten.

  11. Klicken Sie auf Konsole, um die Konsole der VM zu öffnen, und melden Sie sich beim Gastbetriebssystem an.
  12. Laden Sie bei Windows-basierten VMs die VirtIO-Treiber herunter bzw. aktualisieren Sie sie auf die neueste unterstützte Version wie unter Aktualisieren der VirtIO-Treiber (Windows-basierte VMs) beschrieben. (Bei Linux-basierten VMs sind die korrekten VirtIO-Treiber bereits vorhanden.)

    Hinweis: Nach dem Aktualisieren der Treiber müssen Sie das Gastbetriebssystem möglicherweise neu starten.
  13. Aktualisieren Sie die Netzwerkeinstellungen im Gastbetriebssystem, falls erforderlich.

Nachdem Sie bestätigt haben, dass die neue VM korrekt funktioniert, ist der Importprozess abgeschlossen. Das System fährt jedoch möglicherweise noch damit fort, Daten zwischen PMs zu synchronisieren, um den hochverfügbaren (HV) oder fehlertoleranten (FT) Betrieb zu ermöglichen.

Hinweis: Die neue VM und die zugehörigen Volumes sind möglicherweise mit Warnsymbolen gekennzeichnet, bis die Daten synchronisiert wurden und die VirtlO-Treiber ausgeführt werden.

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